Verein

Bereits im Jahr 1871 gab es in Klingenberg eine "Stadtkapelle", die auf Betreiben des Lehrers August Handwerkers gegründet wurde. Da in Klingenberg ein reges Vereinsleben herrschte, war Musik sozusagen ein fester Bestandteil.
Die Stadtkapelle wirkte u.a. bei kirchlichen Festen, beim Klingenberger Fasching, bei größeren Turnfesten in Klingenberg und bei Burgfesten mit. Desweiteren trat sie beim Bischofs- und Prinzregentenempfang, Sedanfeiern und Kaisergeburtstagen auf.

Anton Pankraz Hepp übernahm die Stadtmusik von 1876 bis 1888 und wurde dann von Peter Ott, einem versierten Geiger abgelöst. Ott gründete auch ein kleines  Streichorchester, welches als "Neunerkapelle" bei zahlreichen Winterveranstaltungen mitwirkte. Das Jahr 1903 war für die Klingenberger Kapelle ein Abschnitt, der noch lange Zeit nachwirken sollte. Ott's Schüler Karl Walter, der am Konservatorium in Würzburg ausgebildet wurde und längere Zeit in einem Militärorchester mitgewirkt hatte, übernahm die musikalische Leitung der Stadtkapelle. Jeder zweite Klingenberger Bub lernte, auch wegen der Zuwendungen der damals reichen Stadt Klingenberg, Geige oder ein anderes Instrument. Die Kapelle wurde modernisiert, spiele in der sogenannte "Kavalleriebesetzung" und war im Stande jederzeit auch Streichmusik zu präsentieren. Die Programme der Vorkriegszeit bewiesen, mit welchem Elan das Musikleben in Klingenberg vorwärts ging. Überall war das Orchester gefragt und bis zum Ausbruch des Weltkriegs 1914 bestritt es in der näheren und weiteren Umgebung nahezu alle größeren Feste. Nach dem Krieg leitete Max Nickles vorübergehend die Stadtkapelle.

1933 begann abermals ein unheilvoller Zeitabschnitt und ein weiterer Weltkrieg nahm seinen schrecklichen Lauf. Dies bedeutete erneut eine große Zäsur in der musikalischen Entwicklung in Klingenberg.
Aber bereits 1945, kurz nach Ende des Kriegs, gründete man das "Philharmonische Orchester", welches - auch verstärkt durch auswärtige Kräfte - großen Anklang fand, jedoch eine leider nur kurze Lebensdauer hatte.

Ein gelegentlich erweitertes Bläserquartett hielt nicht nur das Musikleben in Klingenberg aufrecht, sondern wurde später auch zur Grundlage des Musikvereins. Nach Karl Walters Abgang und Tod führte Max Gernhart die Sache der Blasmusik weiter und seiner Initiative - einer Zusammenkunft am 09. September 1952 - ist es auch zu verdanken, dass es zur Gründung des Musikvereins kam. 

Die Musiker Max und Karl Gernhart, Ottmar Faust, Sebastian und Siegmund Nickles, Franz und Edgar Mechler, Eduard Stegerwald, Willi Henning, Albrecht und Manfred Mayer waren nicht nur die Gründerväter des neuen Vereins, sondern auch eine gute Basis für den erfolgreichen Wiederaufbau eines Blasorchesters in Klingenberg. Oskar Zengel trat an die Spitze des neuen Vereins, doch ein Dirigent fehlte noch. Dies änderete sich als am 24. Mai 1953 erstmals Gabriel Mann, ein ehemaliger Schüler des Konservatoriums Würzburg, bei einem Burgkonzert am Dirigentenpult stand.

Zum Jahresende 1953 zählte man bereits 25 aktive Musiker und 162 passive Mitglieder. Turmblasen, Platzkonzerte, zahlreiche Ständchen, kirchliche Termine, Burgfeste, Dampferfahrten, Vereinsausflüge - kurz, ein geselliges Vereinsleben entstand. Beim traditionellen Winzerfest sorgten alljählich die "Fröhlichen Winzer" unter der Leitung von Karl Gernhart für Stimmung und gute Laune.
Karl Gernhart war es auch, der den Taktstock von Gabriel Mann übernahm und dessen hervorragende Arbeit sehr erfolgreich weiterführte. Der Musikverein Klingenberg erspielte sich in dieser Zeit als ausgezeichnetes Oberstufenorchester einen bemerkenswerten Ruf in unserer Region.

Von 1967 bis 1975 bekleidete Alfons Arnold das Amt des 1. Vorsitzenden. Danach übernahm Hasso Challier die Vereinsführung und leitete den Musikverein sehr erfolgreich bis 1992. Weitere Vereinsvorstände waren in der Folge Peter Gernhart, Dr. Matthias Nolte und Stefan Hegmann. Seit 2014 ist Klaus Gernhart der 1. Vorsitzende des MVK.

Neben dem Blasorchester unterhält der Verein mit der im Jahr 1987 entstandenen MVK-Bigband und dem im Jahr 2013 gegründeten Salonorchester derzeit drei stilistisch unterschiedliche Ensembles.
Zusätzliche und aktuelle Informationen zu diesen Orchestern erfahren Sie auf den jeweiligen Seiten des Blasorchesters, der BigBand und des Salonorchesters.